Freitag, 30. Mai 2008

Confierter Spargel mit Kräuterwaffeln

Von Holger Stromberg in 'Kerner kocht' letzten Freitag als Beilage zum Rinderfilet serviert, diente uns dieses gelungene Gericht als Vorspeise. Insbesondere der Sternanis bringt eine neue, von uns in Verbindung mit Spargel nicht gekannte Geschmackskomponente ins Spiel.



Allerdings hatten wir aus dreierlei Gründen Schwierigkeiten mit dem Originalrezept von Hrn. Stromberg:

1) Die angegebene Garzeit von 20 Minuten bei 170 Grad passte bei uns gar nicht. Der Spargel war noch komplett roh, wir benötigten gut 35 Minuten, um ihn al dente zu bekommen.
2) Der Waffelteig war viel zu flüssig und wurde deshalb in unserem Waffeleisen nicht fest. Erst nachdem wir ihn mit Ei und Mehl etwas andgedickt hatten, stand der Waffelproduktion nichts mehr im Wege.
3) Hr. Stromberg gibt Bärlauch in den Teig, doch leider ist die Bärlauchzeit schon vorüber. Wir ersetzten ihn mit Petersilie und Spinat.

Mittwoch, 28. Mai 2008

Beets with Goat Cheese



Ein kleiner, unkomplizierter Zwischengang aus dem Buch 'The French Laundry'. Die roten Beete werden in Alufolie im Ofen gargekocht, ein Teil in Scheiben, ein Teil in Streifen geschnitten. Die Streifen werden in Olivenöl und Fleur de Sel mariniert. Die einzelnen Zutaten aufgeschichtet. Eine nette Idee, die das Gericht optisch auffrischt, ist das Rote-Beete-Pulver. Dazu wird eine gegarte Knolle in kleine Würfel geschnitten und bei 120 Grad im Ofen getrocknet und anschließend im Cutter oder der Gewürzmühle pulverisiert.

Montag, 26. Mai 2008

Tongue in Cheek

Die Idee, Kalbszunge zwischen 2 Stück Rinderbacken zu servieren, stammt von Thomas Keller aus seinem genialen Buch 'The French Laundry'. Dieses Buch begeistert uns dermaßen, dass wir am Wochenende ein ganzes Menue daraus gekocht haben. Aufwändig, gewiss, aber die Mühe hat sich gelohnt. Hier zunächst der Hauptgang, mehr eine Kleinigkeit, in Verbindung mit den zusätzlichen Gängen aber durchaus ausreichend.



Wir waren zunächst sehr skeptisch, ob Zunge mit Backen harmonieren. Umso begeisterter waren wir von der geschmacklichen Explosivität dieses Gerichtes. Der vollkommene Genuss stellt sich ein, wenn man alle Zutaten gemeinsam in den Mund nimmt.

Eine Rinderbacke wird einen Tag lang in einer Rotweinmarinade eingelegt und anschließend für rund 4 Stunden bei 150 Grad im Ofen geschmort. Herr Keller verwendet in seiner Küche keine Deckel, sondern verschließt seine Töpfe und Bräter mit speziell gefaltetem Pergamentpapier, das in der Mitte ein Loch zum Dampfablassen aufweist.

Die Zunge wird in einer Mischung aus Brühe, Wasser und Essig ebenfalls für 4 Stunden in den Ofen gargezogen. Noch heiß muss sie enthäutet werden. Der Clou dieses Gerichtes ist die Soße, sie wird von der Schmorflüssigkeit auf etwa eine Tasse reduziert und mit einer Handvoll frisch geriebenem Meerrettich nochmals etwas einkochen lassen. Dann durch ein Sieb gegeben, um den Meerrettich zu entfernen. Letztlich bleibt pro Portion etwa 1 Esslöffel Soße, aber der hat es in sich!

Etwas Soße wird nun auf den Teller geträufelt, ein Stück Rinderbacke draufgesetzt, eine Scheibe Zunge und wieder ein Stück Rinderbacke. Dieses Türmchen wieder mit Soße beträufeln. 2 blanchierte Frühlingszwiebeln auflegen, dann eine oder zwei confierte Tomaten und schließlich mit einem Kleks Meerrettich-Creme Fraiche vollenden und großzügig mit Pfeffer und Fleur de Sel bestreuen.

Dazu gab es einen 2005er Château d`Aurilhac, für mich die PLV-Entdeckung der bislang probierten 2005er Bordeaux-Weine.

Montag, 5. Mai 2008

Großes Wochenendmenü

Am Samstag war ein ehemaliger Studienkollege mit seiner Frau zu Gast und wir kochten gemeinsam ein schönes mehrgängiges Menü. Es gibt einfach nichts Schöneres als mit liebgewonnenen Freunden gemeinsam zu kochen, zu essen, Wein zu trinken und sich gut zu unterhalten. Ich hatte keine Lust, den Fotoapparat auszupacken bzw. es ist mir immer noch unangenehm, vor Dritten das Essen in Szene zu setzen und zu fotografieren. Deshalb gibt es hier die Menüfolge nur in Textform:

- Getrüffeltes Erbsensüppchen (ein Rezept aus unserem neuen Kochbuch von Thomas Keller)
- Kalbsbries mit Morcheln und Spargelspitzen
- Artischocken-Pinienkern-Ravioli mit confierten Tomaten
- Lammcarrée auf Bohnenpüree und Ratatouille
- Vanilleeis mit Rhababergelee, marinierten Erdbeeren und Baiserschnitten

Alles gelang sehr gut, was (zumindest bei mir) selten ist bei mehrgängigen Menüs, auch die Premiere mit den Kalbsbries. Hier habe ich im Vorfeld einen befreundeten Koch zu Rate gezogen, um auch ja nichts falsch zu machen. Leider konnte sich nur die eine Hälfte der Kinder dafür begeistern. Ich wiederum hätte mich reinlegen können in die Bries. Die Bries wurden für mehrere Stunden gewässert, dann in einer Court Bouillon kurz aufwallen lassen, vom Herd nehmen und 30 Minuten ziehen lassen. Anschließend werden sie gründlich pariert, in Scheiben geschnitten, leicht mehliert und in Butter scharf angebraten.